Coaching in der Arbeitswelt boomt. Das zeigen die weltweit angelegten Erhebungen der International Coach Federation (ICF, 2012, 2016, 2020), die alle vier Jahre durchgeführt werden und eine stetig steigende Wachstumsrate der Coaches am Markt sowie des Jahresumsatzes über die letzten Jahre aufzeigen.
Die aufstrebende Coaching-Branche ist jedoch im Wandel. Sie sieht sich aktuell mit der Digitalisierung von Gesellschaft und Arbeitswelt konfrontiert. Erste Stimmen aus der Praxis betonten mit Blick auf diese Veränderungen daher schon vor einigen Jahren: „Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Digitalisierung im Coaching ankommt und es in seinen grundlegenden Strukturen, Abläufen und Qualitäten verändern wird“ (Bachmann & Fietze, 2018, S. 282). Damit gehen die Forderungen einher, dass die Coaches offen für neue digitale Wege sind und den Wandel des Coachings aktiv mitgestalten. An ihnen liegt es, die Qualität des Coachings – auch im digitalen Setting – zu sichern und so digitales Coaching als wertvolles Personalentwicklungstool aufrechtzuerhalten.
Die professionellen Coaches im deutschsprachigen Raum waren in den vergangenen Jahren zögerlich im Umgang mit digitalen Coaching-Angeboten und blickten mit Skepsis auf das Thema des digitalen Coachings (Middendorf, 2016). So gaben noch vor wenigen Jahren in der Erhebung von Middendorf knapp die Hälfte aller befragten Coaches an, dass sie keine digitalen Medien im Coaching nutzen. Im internationalen Vergleich dagegen zeigt der aktuelle Executive Coaching Survey (Sherpa Coaching, 2020) einen kontinuierlichen Anstieg in der Nutzung von digitalen Medien über die letzten zehn Jahre hinweg.
Die Corona-Pandemie, die seit Anfang 2020 zu großen Einschränkungen im persönlichen Kontakt führt, hat den deutschen und internationalen Coaching-Markt nachhaltig beeinflusst und verändert. Eine vom ICF kurzfristig initiierte und weltweit angelegte Umfrage mit dem Titel COVID-19 and the Coaching Industry untersucht die Coaching-Branche explizit unter den Einflüssen der Corona-Pandemie und betrachtet die Entwicklungen der digitalen Mediennutzung demnach aus einem aktuellen Blickwinkel. In der Erhebung, die vom 16. Juni bis 15. Juli 2020 und damit unmittelbar während der Auswirkungen der Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen stattfand, gaben 80% der Coaches an, dass das Präsenz-Coaching abgenommen hat. Zugleich gaben 74% der Coaches an, dass ihre Nutzung von Audio- und Video-Plattformen gestiegen ist. Die Nutzung von digitalen Medien scheint demnach den persönlichen Kontakt im Coaching weitestgehend ersetzt zu haben. In diesem Hinblick kann die Corona-Pandemie als Katalysator für den bereits begonnenen Wandel in der Coaching-Branche verstanden werden.
Wir bei offstandards haben uns schon früh mit den digitalen Alternativen in der Personal- und Organisationsentwicklung beschäftigt – dazu gehört auch die Durchführung von Coachings im digitalen Setting. Aus diesem Grund können wir auf einen weitreichenden Erfahrungsschatz zurückgreifen und Coaching vollkommen ortsunabhängig und damit äußerst flexibel anbieten. Das eröffnet für viele ganz neue Möglichkeiten. Auch zeigt unsere Erfahrung, dass die Qualität, mit der die Coachinganliegen behandelt werden, im digitalen Kontext genauso hoch ist wie die des Präsenzcoachings. Mit den richtigen digitalen Tools und der souveränen Durchführung des Coachings durch einen erfahrenen Coach ist das digitale Coaching somit als gleichwertige Alternative zum Präsenzcoaching zu sehen.